Mittwoch, 30. November 2016

Schatten der Weltgeschichte im persönlichen Erleben

Verstehen und Therapie traumatischer Erlebnisse am Beispiel der Geesthachter Kriegsgeschichte

Im Rahmen der Feierlichkeiten zum 800-jährigen Jubiläum der Stadt Geesthacht und der Alfred-Nobel-Tage 2016, die vom Förderkreis für ein Industriemuseum in Geesthacht veranstaltet werden.
Am 8. Dezember 2016 um 19 Uhr im SmuX, Geesthacht, Lichterfelder Strasse 5, http://industriemuseum-geesthacht.de/html/termine.html


Brigitte Hansmann wurde 1955 in Geesthacht geboren. Sie ist die Tochter von Wilhelm und Christel Hansmann, die in der Mühlenstrasse 71 einen 1919 von Wilhelm Hansmann senior gegründeten Spirituosen- und Weingross- und -einzelhandel betrieben.
1980 zog Brigitte Hansmann nach Spanien, wo sie in Barcelona als Therapeutin arbeitet und ihren Lebensmittelpunkt gefunden hat.
Der therapeutische Ansatz von Frau Hansmann, DFA Somatische Mustererkennung genannt, geht davon aus, dass persönliche Erfahrungen und vor allem negative traumatische Erlebnisse im Körper durch Anspannung der Muskulatur und Bindegewebe im Bereich des Erträglichen gehalten werden, und sich dann als Verspannungen und Überspannungen dort niederschlagen. Die dabei enstandenen Bewegungsmuster werden im Verlauf einer massageartige Behandlung in Verbindung mit Atemübungen zu Bewusstsein gebracht. So können neue Möglichkeiten der Bewegung und des Verhaltens entdeckt und entwicklet werden und persönliche und kollektive Geschichte aufgearbeitet werden. Bei der Arbeit mit dem eigenen Körper bringt das bewusste Erleben des gegenwärtigen körperlichen Empfindens ein Erinnern und Verstehen der Zusammenhänge hervor, unter denen Empfindungen dieser Art ursprünglich entstanden sind, was zu einem besseren Verständnis des Erlebten und zu einer Befreiung in der Gegenwart führt. Die erreichte seelisch-körperliche Entspanntheit führt zu einem reiferen, dh. verständnisvolleren menschlichen Umgang in allen Beziehungen, zu Gesundheit und Leistungskraft.
Brigitte Hansmann bezieht ihre langjährige (30) therapeutische Arbeit auf ihre persönlichen Erfahrungen ihrer Kindheit und Jugend in Geesthacht. Diese Zeit war für viele Geesthachter Familien von der Sprengstoffproduktion der Düneberger und Krümmeler Fabriken überschattet und geprägt, von Zwangsarbeiterschaft, von Schweigen und von allen Problemen der Arbeitslosigkeit.
Gleich nach der Gründung des Förderkreises Industriemuseum Geesthacht e.V. wurde Brigitte Hansmann Mitglied des Vereins, weil sie der Überzeugung ist, dass dessen Aktivitäten auch zur kollektiven Aufarbeitung eines Geesthachter Traumas, das bis in die Familien und persönlichen Lebenswege reichte, einen wichtigen Beitrag leistet.
SMUX, 8. Dezember, 19 Uhr
Krümmeler Alfred Nobel Tage 2016
Zum Hintergrund für diesen Vortrag: http://ellabuchenwald.blogspot.com.es/2015/09/zwei-spaziergange-auf-dem-gelande-der.html