Dienstag, 15. September 2015

Auf der Spur der Geschichte - Einen blinden Punkt anpeilen: die ehemalige Düneberger Pulverfabrik

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Auf einem der regelmässigen Spaziergänge des Förderkreises für ein Industriemuseum Geesthacht habe ich viel über die Geschichte der Düneberger Pulverfabrik erfahren. Es war höchst interessant. Ich bin zu diesem Anlass extra aus Barcelona gekommen. Das Thema war "Deutsches Pulver für die Welt". 

In den letzten Jahren hatten verschiedene Geschehnisse mir verdeutlicht, dass die Pulverfabrik ein blinder Punkt in meinem Leben war und dass ich gut daran täte, mehr darüber herauszufinden. Ich habe das Gefühl, dass ich an diesem Wochenende in tiefe Wurzeln meines Wesens eingetaucht bin, die mir Kraft, Festigkeit und Geistes- oder Seelennahrung liefern. Solange sie in Vergessenheit getaucht waren, gingen Empfindungen wie Scham, Angst, Wut und Schuld von ihnen aus. Erst als es mir gelang, den Knoten in meinem Bauch, der dort seit frühester Kindheit war, ein wenig zu lockern, wurde es möglich, diese Gefühle zu benennen und auch zu hinterfragen und Hinweise auf den Kontext ihres Entstehens zu entdecken. Oft genug erschienen sie ohne klar ersichtlichen Grund, oder aufgrund von Ereignissen, mit denen die Heftigkeit dieser Gefühle nicht übereinstimmte. Sie gehörten zu einem Muster, das sich ständig wiederholte, negative Auswirkungen auf meine Gesundheit und mein Wohlbefinden hatte, und mein Leben in beruflicher und privater Hinsicht behinderte. Die Arbeit der Mustererkennung hat mir Spuren gezeigt, die in dieses Gelände führten. Als ich erfuhr, dass mein Grossvater dort Offizier der Wache gewesen war wurden sie konkret. Sein Verhalten in späteren Jahren zeigt, dass er, was auch immer er dort erlebt hat, nicht verarbeiten konnte. Er hat es verdrängt und ich habe es von ihm übernommen, direkt von Körper zu Körper, Geist zu Geist übertragen, und sicherlich auch über meinen Vater, ganz automatisch, ohne es zu wissen, denn das ist so in der menschlichen Natur. 

Auf dem offiziellen Spaziergang am morgen ging es hauptsächlich um die noch vorhandenen Gebäude und um viele, die inzwischen nicht mehr stehen.

 

Hier kam eine Erinnerung aus meinem eigenen Leben: Auf diesem Hof bekam ich meinen ersten Kuss von einem gewissen Carlos, an den ich mich ansonsten überhaupt nicht mehr erinnern kann. Jetzt habe ich erfahren, dass dies ein Verwaltungsgebäude der Pulverfabrik gewesen war. Davon hatte ich damals keinen blassen Schimmer. Auch dass das Gymnasium, wo ich zur Schule ging, mal die Versorgungsanstalt gewesen war, hatte ich erst vor ein paar Jahren in einem Geesthachter Geschichtsbuch gelesen, dass mein Vater mir vermacht hat.

 
Der Referent Jochen Meder, hat uns viel über jedes einzelne Gebäude erzählt, über die noch bestehenden, genauso wie über viele der verschwundenen, über Produktionsabläufe und vieles mehr. In diesem Gebäude, das etwas mit der Energieversorgung der Fabrik zu tun hatte und nach dem Krieg Sammelstelle für Schrott als Reparaturleistung an England, ist jetzt ein Café und Veranstaltungslokal mit Kunstgewerbeladen. Dort werde ich im Rahmen der 800-Jahres-Feier von Geesthacht und der Alfred-Nobel-Tage in Dezember 2016 einen Vortrag halten darüber, wie man die Spuren der Geschichte im eigenen Körper erkennen und von ihnen lernen kann, liebevoll mit sich selbst und anderen umzugehen, die eigene Gesundheit, die unserer Nachfolger und die der Natur zu schützen, und überhaupt ein glückliches und befriedigendes Leben zu führen.

 

Die Perle, Verwaltung auf höherer Ebene und Direktorenwohnung. Später, in den 70er Jahren, als ich schon weg war aus Geesthacht, Künstlerkollektiv.

Am Nachmittag kam dann der zweite Spaziergang, den man gesondert anfordern kann und der für mich am wichtigsten war, denn auf solchen Wegen ging ich mit meinem Grossvater spazieren. Erst vor zwei Jahren erfuhr ich, dass mein Grossvater Offizier der Wache gewesen war in der Pulverfabrik. Ich hatte ein Photo von ihm gefunden in der Uniform eines Offiziers der Wehrmacht. Darüber wurde in meiner Familie nie gesprochen, jedenfalls nicht in meiner Gegenwart. Ich fragte eine Tante, die letzte, die noch am Leben ist, die etwas darüber wissen konnte. Es war nur wenig, denn sie war damals ein kleines Mädchen.

Hier fanden wir die Ruinen, die ich aus meiner Kindheit und Jugend erinnerte, die ich immer für ausgebombte Bunker gehalten hatte. Jetzt erfuhr ich, dass es Walzwerke gewesen waren, Presswerke, Drehwerke, Transferstationen, Geschosslager....




Seit vielen Jahren übe ich es, beim Ausatmen Dinge loszulassen, die mein Körper mit unwillkürlicher Spannung festhält. Die Atmung wird von dem selben autonomen Teil des Nervensystems reguliert wie der Gewebetonus, die unwillkürliche Spannung unserer Muskeln. Das Ausatmen ist eine Bewegung der Entspannug; hier lassen die Muskeln, die beim Einatmen gearbeitet haben, los. Wenn man sich dafür Zeit nimmt, so richtig in sich hineinzuruhen, kann man aus der Tiefe des Lebewesens, welches man selbst ist, die Unterstützung des Fussbodens spüren, das heisst, man kann in sich ruhen, in der Tiefe des eigenen Wesens und in der materiellen Welt, von der wir alle ein Teil sind.




Auf diese Art bin ich der Geschichte überhaupt erst auf die Spur gekommen, denn immer wenn es mir gelingt, unwillkürliche Spannung zu lockern, kommt Information zum Vorschein. Man muss es nur lernen, diese Information auch zu verstehen und in den richtigen Zusammenhang zu bringen. Wenn das gelingt, dann löst sich Spannung. Es scheint so, als ob der Körper Erinnerungen und Empfindungen festhält, die gewusst werden wollen. Und wenn die Botschaft angekommen ist, kann der Bote ruhen. Sie kann dann in bewusste Erfahrung eingebunden werden; man kann Schlussfolgerungen ziehen, Zusammenhänge erkennen, das Verhalten anderer sowohl als auch das eigene verstehen, und sich um Dinge kümmern, die manchmal schon seit Generationen auf Verständnis, eine Lösung oder zumindest Erkenntnis warten.


Wir redeten nicht viel, als ich meinen Grossvater auf seinen Spaziergängen in diesem Gelände begleitete. Ich war damals, fünf, sechs, sieben... Das unangenehme Gefühl im Bauch war eigentlich immer da. Ich wäre damals nie auf den Gedanken gekommen, es mit ihm oder sonst wem in Verbindung zu bringen. Ich dachte, es läge daran, das mit mir irgend etwas nicht in Ordnung war. Aber ich traute mich nicht, das jemandem zu sagen. Ich strengte mich eben an, so zu sein, wie es normal erschien.


Wenn ich versuche mir vorzustellen, wie die Leute sich damals gefühlt haben, als hier Schiesspulver hergestellt wurde, Leute, die freiwillig dort arbeiteten, um ihren Lebensunterhalt zu verdienen und andere, die als Zwangsarbeiter aus besetzten Gebieten herangeschleppt wurden, bin ich mir sicher, dass Sich-Zusammenreissen und Knoten im Magen an der Tagesordnung waren. Ich kann mir kaum vorstellen, wie es für meinen Grossvater gewesen sein muss, dort Wache zu schieben. Ich habe mir Dokumentarfilme angeschaut und Spielfilme über die beiden grossen Kriege und das Dritte Reich. Wenn ich das Gefühl des tonnenschweren Schweigens damit verbinde, welches auf meiner Kindheit und Jugend lastete, bekomme ich eine leise Ahnung. Es ist kein Wunder, dass mein Grossvater einem kleinen Mädchen nichts davon erzählen wollte. Es ist kein Wunder, dass niemand mehr daran denken wollte, und alle so schnell wie möglich all das hinter sich lassen und  in die Zukunft schauen wollten.

 

Aber wie kann man denn eine Zukunft aufbauen, ohne zu verarbeiten, was geschehen ist? Wie kann man etwas verarbeiten, über das man nicht sprechen mag, an das man nicht denken mag? So sehr man sich auch anstrengt, es aus dem Bewusstsein zu verdrängen, die Spannung, die man dazu benutzt, hält es fest. Zwar spürt man es nicht mehr direkt, aber unterhalb der Bewusstseinschwelle schwelt es weiter. Man hat sich zusammengerissen und über das Schreckliche hinweggesetzt. Man meint, man hat es hinter sich gelassen. Tatsächlich trägt man es ständig mit sich herum. Da man es in sich selbst nicht mehr erkennen kann, sieht man nur noch den Schatten davon, der auf andere fällt. Man projiziert auf andere, was man in sich selbst nicht aushält. 


Kleine Kinder sind überaus empfindsam. Sie spüren auch das, worüber Erwachsene sich durch Sich-Zusammenreissen hinwegsetzen, was sie durch übermässiges Essen polstern, in Alkohol ertränken und anderweitig betäuben wollen. Kinder fühlen es im eigenen Körper, ohne jegliche Möglichkeit zu verstehen, dass das, was sie da fühlen, eigentlich Empfindungen ihrer Eltern und anderer Erwachsene in ihrem Umfeld sind, die diese nicht ertragen. Eigentlich sind wir alle so empfindsam, nicht nur Kinder. Denken Sie mal daran, wie sie sich gefühlt haben, als sie neben jemandem standen, der wütend war, oder traurig, oder bei jemandem, der Angst hatte. Sie können das tatsächlich in ihrem eigenen Körper spüren. Man nennt es Empathie. Manche Leute haben mehr davon als andere. Persönlich glaube ich, dass manche Leute mehr davon zulassen als andere. Manche Leuten halten es ganz einfach nicht aus, sich selbst zu spüren, geschweige denn andere.



Der Knoten in meinem Bauch ist um einiges lockerer geworden. Ich hatte eine ganze Menge Stress die letzte Woche, aber der Knoten hat sich nicht spüren lassen. Ich bin ganz ruhig geblieben, wo ich mich sonst wahrscheinlich viel mehr aufgeregt hätte. Ich glaube, ich habe so einiges an alter Spannung aus meiner Kindheit dort im Wald lassen können, oder es zumindest in seiner Ausdrucksform verändert.


Dank des Förderkreises für ein Industriemuseum Geesthacht sind viele Gebäude der Stadt inzwischen unter Denkmalschutz, und die noch vorhandenen Belege der Geschichte werden gesammelt. Ein solches Museum ist von grosser Bedeutung. Für viele ist es ein unangenehmes Thema, woran man nur ungern erinnert wird. Darum ist es wahrscheinlich so schwer, die zuständigen Ämter und im Fall des Krümmler Dynamitwerks die schwedischen Firma Vattenfall dazu zu bewegen, den alten Wasserturm herzurichten und zur Verfügung zu stellen, damit dieses Museum darin untergebracht werden kann, ehe noch mehr verloren geht. Wenn es sich auch um ein explosives und wohl peinliches Thema handelt, ist es ganz besonders wichtig, die Erinnerung zu wahren, denn was der Mensch nicht erinnern will, wiederholt er.





Mit den Gefühlen umzugehen, die dabei freigesetzt werden, kann man lernen. Wenn sie aber im Körper bleiben, schwelen sie, bis sie zu Krankheitsherden werden. Selbst wenn sie das schon geworden sind, ist es heilsam und erleichternd, wenn man die Gefühle, die man von frühreren Generation übernommen hat, dort lassen kann, wo sie hingehören, bei den Leuten, denen sie gehören. Das geht bei Empfindung, die ohne Bewusstsein ihrer Herkunft direkt von Körper zu Körper, Geist zu Geist übertragen wurden. Wenn man sie dann im grösseren Zusammenhang des persönlichen und kollektiven geschichtlichen Hintergrundes sieht, kann man vieles verstehen und zur Ruhe kommen lassen.



Es dreht sich hier nicht darum, die Schuld für das eigene Empfinden bei anderen zu suchen oder die eigene Verantwortung abzulehnen. Ganz im Gegenteil, es dreht sich darum, die Verantwortung zu übernehmen, dass zu verarbeiten, was in unserer Macht steht, ob es nun unsere eigenen Empfindungen sind oder solche, die wir von anderen übernommen haben. Es dreht sich darum, dies unterscheiden zu lernen. Empfindungen sind dazu da, um uns über unsere Wünsche und Bedürfnisse zu informieren und deren Grad an Befriedigung. Auf dieser Ebene bringt die Befriedigung egoistischer Wünsche und Bedürfnisse keinerlei Erleichterung, im Höchstfall eine momentane. Auf dieser Ebene der Erfahrung nützt nur die Wahrheit, die gewusst werden will. Die Wahrheit ist, dass alles Lebendige zur selben Familie gehört. Was der Gesamtheit schadet, schafft Leiden. Was ihr nützt, bringt Freude.




Wenn auch diese Laterne kein Licht mehr spendet, möge das Licht des Bewusstseins das Handeln und die Entscheidungen der Menschen erhellen, so dass die Herstellung von Waffen und Munition und schädlicher Produkte jeder Art in der ganzen Welt ab sofort eingestellt wird! Die Bäume erschaffen den Sauerstoff, den wir brauchen, um zu leben. Viele Menschen erschaffen Dinge, die wir brauchen, um gut zu leben. Lasst uns alle so handeln, dass es anderen dabei hilft, auch gut zu leben, damit es uns allen miteinander gut gehen kann.

Mittwoch, 2. September 2015

Nachkommen der Arbeiter und Angestellten der Pulverfabrik in Düneberg

Wie sieht es mit Eurer Gesundheit aus? Und mit der Gesundheit Eurer Eltern oder Grosseltern, die in der Pulverfabrik gearbeitet haben? Waren sie freiwillig dort, froh und glücklich, den Lebensunterhalt für ihre Familien verdienen zu können? Oder waren sie dazu gezwungen, an der Herstellung des Pulvers mitzuwirken? Ist jemand unter Euch bereit dazu, mit mir über diese Dinge zu sprechen? Bitte schreiben Sie mir ein email. Die Adresse finden Sie hier: www.dfa-europa.com.

Eine Gelegenheit für den Austausch von Erfahrungen, Daten und neuen Ideen

A poster session at the third Fascia Research Congress in 2013 at Vancouver

Der erste Faszienforschungskongress in 2007 in Boston ermöglichte es mir, neue Wege zu entwickeln, um das Zusammenspiel von Körper und Geist zu erklären; Wege, die dabei helfen, Ruhe im eigenen Körper zu finden, die Gesundheit zu pflegen und schädliche Bewegungsmuster zu erkennen und Alternativen dazu zu entwickeln. Für mich ist die 4. Ausgabe dieses Kongresses eine Möglichkeit, dies Wissen an die wissenschaftliche und therapeutische Gemeinschaft, die es mir ermöglicht hat, es zu entwickeln, weiterzugeben und sie dazu anzuregen, dieses Terrain tiefer zu erforschen.
Die erklärte Absicht des Faszienforschungskongresses (FFK)  ist genau dies. Er wurde von einem multidisziplinären Kommittee bestehend aus wissenschaftlichen Forschern und im Bereich der Gesundheitspflege Berufstätigen geschaffen, auf der Grundlage des gemeinsamen Interesse an der weichen Matrix der Bindegewebe im menschlichen Körper. Eine wichtige Initiative des FFK ist die Förderung des gegenseitigen Verständnisses und der Zusammenarbeit der Wissenschaftler, die im Bereich der Faszienforschung tätig sind, mit den Anwendern der verschiedenen Methoden, die mit ihrer Arbeit Bindegewebe behandeln. Der FFK bietet eine Umgebung, wo diese so verschiedenartigen Gruppen von einander lernen, ein Verstädnis erlangen, das ihre jeweiligen Tätigkeitsbereiche nährt und bereichert, und Forschung sowie Anwendungsbereiche fördern können.
Der FFK wird grösstenteils durch die Beiträge der Teilnehmer und einiger Förderer aus den Bereichen der Körpertherapien und Bildung finanziert. Er erhält keinerlei Unterstützung von industriellen Grossbetrieben, im Gegensatz zu vielen anderen medizinischen Kongressen.
Der Schwerpunkt der Konferenz liegt auf der Präsentierung der besten und neuesten wissenschaftlichen Forschung aus aller Welt. Der FFK ist eine wertvolle Quelle von Daten, neuen Ideen und für die Schaffung von Netzwerken für den Austausch zwischen Forschern, Medizinern und Therapeuten.
Darum möchte ich am FFK teilnehmen. Ich fühle mich geehrt durch die Anerkennung meiner Arbeit im therapeutischen Bereich, die dazu geführt hat, dass ich dazu eingeladen wurde, ein Abstrakt für ein Poster einzureichen und dies auserwählt wurde.
Brigitte Hansmann
www.dfa-europa.com

Die Beiträge von 45 Kofinanziers haben es mir ermöglicht auf diesem Kongress meine Hypothese auf einem Poster zu präsentieren.
Hier der akzeptierte Abstrakt: http://www.fasciacongress.org/2015/Abstracts/64_Hansmann.pdf
Und hier das Poster selbst: Balancing Myofascial Tone to Improve Tissue Hydration and Acid - Base Homeostasis

Spüre wie die Atembewegungen den Druck deines Körpers gegen die Oberfläche unter ihm verändert


Fühl was unter Deinem Körper ist, dein Bett, ein Stuhl, der Fussboden... Spüre wie die Atembewegungen den Druck Deines Körpers gegen die Oberfläche verändert, mit der er in Berührung kommt. Das Ausatmen ist eine Bewegung der Entspannung. Alle Muskeln, die die Arbeit des Einatmens erledigen, lassen beim Ausatmen los. Gib Dir Zeit, diese Entspannung zu fühlen, die auf der unwillkürlichen Ebene stattfindet, und kultiviere sie. Du wirst spüren, wie Du nach innen ruhst, in die tiefste Tiefe des Lebewesens, das Du bist, und nach unten, auf die Grundlage der materiellen Welt, von der Du ein Teil bist. Nimm Dir am Ende der Ausatmung ein bißchen Zeit, um die Beziehung zu genießen zwischen der Tiefe des Lebewesens, Das du bist, und der materiellen Welt, zu der Du gehörst.
Wenn Du spürst, daß Dein Körper neue Luft braucht, mach einfach auf und laβ sie einströmen. Du wirst feststellen, daß die Bewegung des Einatmens in der Tiefe Deines innersten Wesens beginnen wird. Oft ist dort viel Spannung in dieser Tiefe, unwillkürliche Spannung, die man nicht einfach loslassen kann. Wenn das bei Dir so ist, dann stell Dir ein Linie vor zwischen der verspannten Stelle im Innern Deines Körpers und dem Boden. Auf diese Art und Weise zeigst du dem verspannten Ort in Deinem Körper, wo er Unterstützung finden kann.
Wenn die Einatmung an dieser tiefen Stelle beginnt, spür, wie sie die Verspannung ein klein wenig lockert. Gib Dir Zeit, damit die einströmende Luft auch den Rest Deines Körpers ausdehen kann. Wenn Du genug hast, laβ die Luft einfach wieder raus. Halte sie nicht fest. Dann wirst Du spüren, dass Du diesmal ein wenig tiefer ruhen kannst. So wirst du Atemzug für Atemzug Raum gewinnen und Bewegungsfreiheit und Ansprechbarkeit; und die Verspannung lockert sich. Mit dieser Bewegung nährst und streichelst Du all das im Körper, was schmerzt oder verletzt ist, all das, was liebevolle Zuwendung braucht, um sich zu erholen und zu heilen.
Gemeinsam mit der Luft, die Du ausatmest, laβ alles Unangenehme hinausströmen, Gefühle und Empfindungen, die dir nicht gefallen, all das, was zu intensiv und zu heftig ist, und jeglichen Überschuß an emotionaler Ladung, und vertraue es den Kraftfeldern Deiner natürlichen Umgebung an. Mit der neuen Luft, die Du einatmest, nähre Dein inneres Wesen mit neuer Energie und Bewegung, die Dir dabei helfen, das zu ändern, was sich ändern muß, und zu heilen, was heilen muß.
Wenn Du sitzt, kannst Du spüren, wie die Bewegungen des Atmens Dich allmählich aufrichten wollen, wenn Du Dir Zeit für sie nimmst? Schau, wo Dein Gewicht im Verhältnis zu den Sitzbeinen auf die Sitzfläche fällt. Bei den meisten Menschen ist das ein weniger hinter den Sitzbeinen und der Brustkorb fällt über der Bauchhöhle in sich zusammen, so dass es schwierig ist, ruhig zu atmen und der Bauch ganz zusammengepreβt wird. Geh mal hinein in diese Form und laβ Dich so richtig darin hängen, so dass Deine Wirbelsäule wie ein C gekrümmt ist. Dann geh mit dieser Form des Cs ein wenig nach vorne, so dass Dein Gewicht vor die Sitzbeine fällt. Von da aus gehst Du dann in die entgegengesetzte Form, ein C anders herum, bis  Du zur Decke schaust. Nun richte Deinen Blick genau nach vorne und laβ alle Teile Deines Körpers einfach zum Boden hin ruhen, so wie sie fallen wollen. Das Gewicht Deines Körpers ruht jetzt wahrscheinlich durch die Sitzbeine in den Stuhl, und die Atembewegungen sollten eigentlich einfacher, ruhiger und tiefer flieβen.

Die Eleganz eines im Schwerkraftfeld der Erde ausgerichteten Körpers sieht man sofort


Die Eleganz eines im Schwerkraftfeld der Erde ausgerichteten Körpers sieht man sofort. Für jemanden der es noch nie erlebt hat, ist es jedoch schwierig, sich vorzustellen, wie es sich anfühlt, von der gröβeren Kraft dieses Feldes gehalten zu werden, Raum zu haben, so zu sein, wie man ist, und das Leben kohärent mit dem inneren Wesen und der ganzen Welt zu leben. Groβe Worte, die dem Erlebenis, das höchst wohltuend ist, wenn man sich ihm hingibt, jedoch kaum gerecht werden können. Wer sich davor drückt, die Arbeit zu tun, die dabei entsteht, muβ das ganze Gewicht all dessen, was die unwillkürliche Spannung im Körper festhält, weiter mit sich herumtragen. Die nötige Arbeit zu tun, um es loslassen zu können, lohnt sich in jedem Fall.

Gewebefeuchtigkeit und auf Wesensverwandtschaft beruhende gegenseitige Anziehung (Affinität)


Ein Übermass an unwillkürlicher Spannung trocknet unsere Gewebe aus –Muskeln, Bindegewebe, Knochen. Wenn es uns gelingt, ein bisschen davon loszulassen, können sie wieder Feuchtigkeit aufnehmen.
Der Einladung nachzukommen, die Ergebnisse meiner Forschungen in dieser Hinsicht auf dem 4. Faszienforschungskongress zu präsentieren, bedeutete ein Übermass an Belastung für meine Ökonomie. Darum wollte ich die Entscheidung diesbezüglich dem Schicksal überlassen. Ich war bereit, meine Kenntnisse, meine Arbeitskraft, meine Zeit und mein Wesen einzubringen, aber dank der Entscheidungen unserer Regierungen, die seit einigen Jahren die arbeitende Bevölkerung verarmen, um die Banken zu bereichern, erwirtschaftetet meine Arbeit nicht mehr genug flüssige Einkünfte, um das Vorhaben auch zu finanzieren. Darum wendete ich mich an die Stiftung Goteo, um der Welt einen Weg zu geben, in dem sie mir die nötigen Mittel für die Kongressteilnahme zukommen lassen kann, insofern sie es für wichtig hält, dass ich daran teilnehme. goteo.org/project/cristal-liquido

Tropfen für Tropfen (das ist die Bedeutung des Worts Goteo) haben Menschen aus verschiedenen Teilen der Welt, Bekannte und Unbekannte, Mittel einfliessen lassen, so dass ich im September nach Washington fliegen kann. Ich fühle mich zutiefst dankbar und gerührt. Der nötige Betrag für die Reise, den Aufenthalt, die Kongressgebühren, Komissionen und Steuern kam rechtzeitig zusammen. Darum wurde automatisch eine zweite Runde eröffnet, um auch den optimalen Betrag zu erreichen. Der würde mein Poster und mich dann auch zur 10. Jährlichen Konferenz über die Physik, Chemie und Biologie des Wasser im Oktober in Bulgarien bringen. Das heisst, wenn Du Affinität zu diesem Projekt verspürst, bis zum 6. September besteht noch die Möglichkeit, Beiträge zur Kofinanzierung zu leisten und es mit anderen Wesensverwandten zu teilen.

Auf Wesensverwandschaft beruhende gegenseitige Anziehung (Affinität)

Letztenendes ist alles eine Frage der Affinität. Aufgrund der Wesensverwandschaft gewisser Substanzen und der daraus entstehenden gegenseitigen Anziehung haben sie sich zu Proteinen zusammengeschlossen. Das geschah wahrscheinlich in Wasser, denn Proteine lieben Wasser. Aufgrund von Affinität ging der Prozess weiter und die Proteine ihrerseits kamen im Wasser zusammen, um immer komplexere Lebensformen zu schaffen. Auch heute noch, Millionen von Jahren später, entsteht neues Leben aufgrund von Affinität. Wenn Du sie spürst, lass sie fliessen. Wenn Proteine und Wasser wollen, dass ich auch nach Bulgarien soll, um dort das Verhältnis unter den beiden zu beschreiben, das uns am besten bekommt, dann werden sie auch für die nötigen Mittel sorgen.

Wenn du Affinität spürst, dann öffnest Du bereits einen Weg, durch den mögliche Mittel fliessen können, ganz einfach nur durch Dein Gefühl der Wesensverwandschaft. Selbst wenn du kein Geld für die Kofinanzierung dieses Projektes hast, trägst Du die Energie Deiner Affinität bei. Fühle Deinen Körper. Mehr als 70% Deines Gewichts sind Wasser. Spüre wie das Gewicht Deines Körpers in Beziehung zur materiellen Welt steht. Es gibt eine ständige Fluktuation in dieser Beziehung durch die Bewegungen Deines Atmens. Folge der Bewegung der Entspannung beim Ausatmen und gewähre Dir einen Moment der Ruhe in der Tiefe des Lebewesens, das Du bist, und in der materiellen Welt, von der Du ein Teil bist. Dieser Moment der Ruhe wird dann in eine grosszügige Einatmung übergehen, die die Begrenzungen Deines Spannungsmusters ausdehnt, wenn Du auch dieser Bewegung Zeit und Raum gewährst. Auf diese Art machst Du bereits einen Beitrag zu meinem Projekt.

Das Übermass an unwillkürlicher Spannung lockern

Wir sind alle Teil der selben Welt, des selben Lebens. Das Übermass an unwillkürlicher Spannung hindert uns daran, dies direkt zu erfahren und in dieser Erfahrung zu ruhen. Das Problem ist, dass wir uns mit dem Übermass identifizieren. Wir glauben, dass wir so sind und dass die Welt so ist, wie wir sie durch den Filter der Spannung wahrnehmen. So bereit wir auch sein mögen, die Spannung zu lockern, die uns in einschränkenden und sogar destruktiven Mustern gefangen hält, tief verwurzelt in unserem Organismus ist die Angst, das Leben zu verlieren, wenn wir loslassen.

Annie B. Duggan und Janie French, die Schöpferinnen des Duggan/French Approach (DFA) zur Somatischen Mustererkennung entwickelten eine manuelle Intervention, die dabei hilft, diese Spannung in einem sicheren Umfeld zu lösen. Sie gibt dem Organismus die Möglichkeit zu erfahren, wie es sich anfühlt, sich mit weniger Spannung und mehr Unterstützung, Bewegungsfreiheit und Ansprechbarkeit zu bewegen und untersucht mögliche Einwände der Psyche. Ein ausgewogener Muskeltonus, das heisst, unwillkürliche Spannung im rechten Mass, schafft gute Voraussetzungen dafür, sich um die Angelegenheiten, die das Übermass unter die Bewusstseinschwelle verdrängt hatte, kümmern zu können. Viele Angelegenheiten benötigen nichts weiter, als dass die Botschaft, die von der Spannung gehalten wurde, in Empfang genommen und verstanden wird. Manche Dinge erfordern eine Handlung oder eine Stellungnahme im Bezug auf gewisse Geschehnisse der Vergangenheit, Gegenwart oder Zukunft.

DFA Sitzungen schaffen einen sicheren Rahmen dafür, das Übermass an unwillkürlicher Spannung mit Hilfe der manuellen Intervention zu lösen, die Sprache des Körper verstehen zu lernen und zu entdecken, was Du brauchst, um Dich wohl zu fühlen. Hier ist die Spannung auch ein Führer. Wenn die Wahrheit ausgesprochen wird, löst sich die Spannung, und die Dingen fallen durch ihr eigenes Gewicht.

Die Spuren der Geschichte im Körper

Kinder spüren in ihrem eigenen Körper was Erwachsene durch die Spannung ihrer Muskeln unterhalb der Bewusstseinsschwelle halten. Sie wissen nicht, was sie da spüren, und auch nicht, dass sie etwas wahrnehmen, was sich im Körper ihrer Eltern oder Grosseltern befindet. Sie spüren es in ihrem eigenen Körper, als ob es Teil ihrer selbst wäre. So kommt es, dass neben der genetischen Vererbung durch direkt von Körper zu Körper, Geist zu Geist übertragene Empfindungen die Spuren der Geschichte von Generation zu Generation weitergegeben werden. Am 21. - 23. August erforschen wir die Spuren, die die Erfahrungen unserer Eltern und Grosseltern in unserem Körper hinterlassen haben in einem Seminar in ermie in Barcelona. Zwei Plätze sind noch frei.

Den inneren Kompass finden

Manchmal muss man den Kurs prüfen, dem das Leben folgt, sei es um die Richtung zu halten, sie genau auszurichten oder einen neuen Kurs einzuschlagen. Wenn man im eigenen Wesen und in der materiellen Welt, von der man ein Teil ist, ruht, findet man einen Kompass, der es ermöglicht, sich an der eigenen inneren Erfahrung und den Koordenaten der Aussenwelt auszurichten. Am 25. - 27. September, dem Wochenende, an dem Katalonien sich orientieren und den Kurs feststellen wird, dem die Bevölkerung folgen möchte, werden wir unseren inneren Kompass finden in einem Seminar in ermie in Barcelona. 6 Plätze sind noch frei.

Beziehungen in warmem Wasser

Das Übermass an unwillkürlicher Spannung hält das kleine „Ich“, das wir unter den anfänglichen Bedingungen unseres Lebens geschaffen haben, in der ständigen Wiederholung der selben Abläufe gefangen, mit unterschiedlichen Hintergründen und Verkleidungen, aber stets dem selben Gefühlston, den selben Ergebnissen. Wenn es einem gelingt, das Übermass ein klein wenig zu lösen, kann man die Beziehungen zwischen den verschiedenen Teilen des Körpers und zwischen dem Körper und der Umgebung erkennen. So werden die von der Spannung ausgetrockneten Gewebe sozusagen im warmen Wasser der liebevollen Zuwendung gebadet, und man kann sich tief entspannen und säubern. Im wahrsten Sinne des Wortes gewinnen die Gewebe so die von ihnen benötigte Feuchtigkeit zurück, und sauerstoffreiches Wasser erneuert die übersäuerte Restfeuchtigkeit. Wir erforschen, wie sich das auf die Beziehung der Person zu sich selbst und zu ihrer Umgebung auswirkt, in einem Seminar im Midline Institute in Barcelona am 20.-23. November.

Weitergabe der Wesensverwandtschaft

Vielen Dank für Dein Interesse. Wenn du bis hierher gelesen hast, ist das eindeutig ein Zeichen dafür, dass Du Dich zu der Idee hingezogen fühlst, dass wir den Teil der Welt, der in unserer Reichweite ist, so handhaben könen, dass Kommunikation und gegenseitige Hilfe gefördert werden. Durch die Beziehung zur Tiefe unseres Wesens und der materiellen Welt, von der wir ein Teil sind, findet das kleine „Ich“ seinen Platz, an dem es seine Fähigkeiten und Talente entwickeln und ein glückliches und zufriedenes Leben führen kann.
Es ist eine Frage der Übung und einer bewussten Entscheidung. Ich übe seit beinahe 30 Jahren und es ist inzwischen einfach, aber trotzdem muss ich immer wieder dafür sorgen, ein wenig Spannung zu lockern, um die Unterstützung des Planeten und die Verbindung mit allen Lebewesen, die ein Teil davon sind genau wie ich, spüren zu können. Wenn ich es nicht tue, trennt mich das Übermass an Spannung vom Rest der Welt, die Anstrengung ist höcht mühselig und das allgemeine Gefühl ist nicht besonders befriedigend. Ich schaffe niemals alles nötige zu tun, und die anderen auch nicht. Andererseits, wir alle zusammen... was für ein wunderbares Erlebnis!
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